BGH bestä­tigt Ver­gü­tungs­pflicht für Ferien­woh­nun­gen

Der Bun­des­ge­richts­hof (BGH) weist die Revi­si­on des Betrei­bers der Ferien­woh­nun­gen gegen das vor­in­stanz­li­che Urteil des Land­ge­richts Mün­chen zurück.

Pres­se­mit­tei­lung
Ber­lin, 18.06.2020

Wer Sen­de­si­gna­le emp­fängt und über eine Ver­tei­ler­an­la­ge in ver­mie­te­te Ferien­woh­nun­gen wei­ter­lei­tet, greift in das aus­schließ­li­che Recht von Urhe­bern, aus­üben­den Künst­lern, Sen­de­un­ter­neh­men und Film­her­stel­lern zur öffent­li­chen Wie­der­ga­be ihrer Wer­ke oder Leis­tun­gen nach dem Urhe­ber­rechts­ge­setz ein und ist zum Lizenz­er­werb und zur Lizenz­zah­lung ver­pflich­tet. Die­ses bestä­tig­te der Bun­des­ge­richts­hof (BGH) in einem Urteil vom 18. Juni 2020 (Akten­zei­chen I ZR 171/19) und wies damit die Revi­si­on des Betrei­bers der Ferien­woh­nun­gen gegen das vor­in­stanz­li­che Urteil des Land­ge­richts Mün­chen I zurück.

Der BGH bejah­te in sei­ner Urteils­be­grün­dung unter ande­rem das Vor­lie­gen des Kri­te­ri­ums der „öffent­li­chen Wie­der­ga­be von Funk­sen­dun­gen“, da die Wie­der­ga­be an eine unbe­stimm­te Anzahl poten­ti­el­ler Adres­sa­ten und nicht bloß an eine „pri­va­te Grup­pe“ erfol­ge. Der BGH sah bei sei­ner Bewer­tung des Sach­ver­halts kei­nen Unter­schied zur Rechts­la­ge bei Hotels und bestä­tig­te damit zugleich und aus­drück­lich die Rich­tig­keit der Anwen­dung des Tarifs der VG Media zur „Wei­ter­sen­dung und/oder öffent­li­chen Wie­der­ga­be von pri­va­ten Fern­seh- und/oder Hör­funk­pro­gram­men an bereit­ge­stell­te Emp­fangs­ge­rä­te in Hotel­zim­mern und ähn­li­chen Ein­rich­tun­gen“ (hier für den Zeit­raum vom 01.01.2012 bis zum 30.09.2017).

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