Free media needs funding
Von der Erstellung von professionellen Medieninhalten leben eine Vielzahl von Menschen: Journalisten, Kameraleute, Moderatoren und andere. Nur wenn die Finanzierungsbasis für freie Medien auch zukünftig stabil ist, werden diese Kreativen noch qualitativ hochwertige Inhalte liefern können.
Medienvielfalt setzt nachhaltige Finanzierung voraus. Das ist die Voraussetzung für Meinungsvielfalt und eine funktionierende Demokratie. Nur wenn die Finanzierung der Medien zudem staatsfern ist, kann es auch ihre Berichterstattung auf Dauer sein.
Die vergangenen zwei Jahrzehnten haben aber die Verletzlichkeit dieses Mechanismus gezeigt: Die klassischen Medien befinden sich in einer profunden Finanzierungskrise. Seit dem Jahr 2000 haben die Tageszeitungen die stärksten Rückgänge zu verzeichnen, während auch private Fernseh- und Hörfunkunternehmen, Verluste einfahren. Demgegenüber stehen stetig wachsende Erlöse von Unternehmen, die mit Medieninhalten wirtschaften. So sind die Umsätze von Kabelnetzbetreibern, Sozialen Netzwerken und Suchmaschinenbetreibern im gleichen Zeitraum rapide gewachsen. Dabei sind diese Intermediäre der Infrastruktur nicht ohne die Industrie der Inhalteanbieter wie Medienunternehmen denkbar. Sie wertschöpfen direkt aus den Angeboten der Kreativbranche.
Dieses Ungleichgewicht in der Finanzierung von Inhalten hat mit zu prekären Arbeitsbedingungen für Journalisten geführt sowie zu einem Rückgang in der Diversität der Medienangebote und damit auch einer Bedrohung der Meinungspluralität. Wir sehen diese Entwicklung nicht in ihrer Anfangsphase, sondern in der Nähe eines kritischen Höhepunkts – oder Tiefpunkts. Das macht deutlich, wie wichtig der Ausgleich zwischen den Industrien der Inhalteproduzenten und der gewerblichen Nutzer dieser Inhalte ist.